Stumpfes, mattes, trübes oder sogar löchriges Fell hat häufig eine Ursache. Dies geschieht im Allgemeinen nicht über Nacht, jedoch bemerkt der aufmerksame Hundehalter diese Veränderungen recht schnell. Jetzt ist guter Rat teuer. Auch der Tierarzt ist in dieser Situation häufig zunächst etwas hilflos. Das liegt daran, dass Fellveränderungen bei sehr vielen Erkrankungen auftauchen und ein nahezu identisches Erscheinungsbild zeigen. Der Tierarzt wird hier zum Detektiv, bevor er eine genaue Diagnose stellen kann.
Glänzendes und dichtes Fell als Grundsatz für Gesundheit?
Hat der Hund gesundes, glänzendes Fell, dann ist er gesund? Kann man das so pauschal beantworten? Eigentlich ja, wäre da nur nicht das Problem des verzögerten Zeitpunktes, bis sich das Fell tatsächlich verändert. Deshalb sieht man bei akuten Erkrankungen nicht sofort eine Veränderung der Fellstruktur.
Wann verändert sich das Fell?
Es gibt einige mögliche Ursachen für die Veränderung des Felles in Form von Glanzlosigkeit bis hin zum Ausfall oder gar kahlen Stellen:
– Mineralstoffmangel
– Ernährungsumstellungen und daraus resultierenden Ernährungsdefizite
– Stress
– Hormonstörungen (z.B Scheinschwangerschaft)
– Erkrankungen im Hormonhaushalt (z.B Schilddrüsenerkrankungen)
– Ekzeme, Allergien oder Pilzbefall der Haut
– Krebserkrankungen
– Lebererkrankungen oder andere Erkrankungen der inneren Organe
Wenn wir also Fellveränderungen bei unserem Hund feststellen, steht ein Tierarztbesuch an. Die Dringlichkeit richtet sich nach dem Zustand der Haut. Ekzeme, oder gelbliche Verfärbung der Haut sollten dem Tierarzt sofort vorgestellt werden. Ist die Haut nicht verändert, so reicht ein baldiger Termin in der Praxis.
Schönheit kommt häufig von Innen
Die erste Vermutung bei Fellstrukturveränderungen liegt in einer eventuell unausgewogenen Ernährung und einem daraus resultierenden Mangel an bestimmten Nährstoffen. Fehlen diese wichtigen Mineralstoffe wird das Fell zunehmend trocken, spröde und brüchig. Auch die Haut kann mit Trockenheit oder Schuppenbildung reagieren. Wir haben uns in vorherigen Beiträgen bereits ausführlich mit den einzelnen Nährstoffen auseinander gesetzt und die Wichtigkeit von essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen einmal genau analysiert.
Interessanterweise ist nicht immer ein Mangel für die Veränderungen verantwortlich, in einigen Fällen ist auch eine Überversorgung vorhanden. Eine Überversorgung wird immer dann zum Problem, wenn die Aufnahme anderer Nährstoffe behindert wird. Egal ob Über- oder Unterversorgung, im Fell wird dieses Ungleichgewicht erst Wochen oder sogar Monate später sichtbar. Während kurze Phasen der Fehlversorgung gut vom Hund kompensiert werden können, wird eine Mangelversorgung nur durch Gabe bestimmter Nährstoffe wieder ausgeglichen. Das bedeutet im Umkehrschluss, bis das Fell sich wieder erholt vergeht in etwa der gleiche Zeitraum wie die Entstehung des Fellproblems. Hier braucht man als Halter Geduld, denn erst nach ein paar Wochen wird eine Besserung der Fellstruktur sichtbar.
Vitaminpillen für den Hund?
Ist das Fell stark angegriffen liegt es nahe, dem Glanz mit Nahrungsergänzungen auf die Sprünge helfen zu wollen. Allen voran gelten Eigelb, Biotin, Hefe und verschiedene Ölsorten zu den Klassikern. Doch ist ganz klar zu erwähnen, einem guten Alleinfuttermittel sind diese Substanzen bereits in ausreichender Menge beigefügt und alle wichtigen Nährstoffe sind vorhanden. Dennoch sind Nahrungsergänzungsmittel als Kur, zur Unterstützung beim Fellwechsel oder bei bestehenden Hormon- und Hautproblemen durchaus zu empfehlen. Bei der Versorgung mit Vitaminen wird eine Überversorgung keine Probleme bereiten, denn die Nieren des Hundes scheiden einen Überschuss dann wieder aus. Bei Ölzusätzen ist Vorsicht geboten. Vielleicht ist das Fell später wieder glänzend, doch wir haben dann ein zu behandelndes Übergewicht.
Hormone und ihr Einfluss
Gerade Schilddrüsenprobleme und das Cushing-Syndrom, bei dem durch eine Funktionsstörung der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) oder der Nebennierenrinde dauerhaft zu viel Kortisol produziert wird, machen sich häufig am Fell bemerkbar. Doch auch Kastrationen des Rüden oder Sterilisationen der Hündin bescheren dem Hund eine Veränderung in seinem Hormonhaushalt und damit eine Umstrukturierung des Fellkleides.
Fellpflege
Nicht zuletzt glänzt ein gepflegtes Hundefell auch durch liebevolle Pflege mit geeigneten Produkten wie Shampoos, Bürsten und Kämme. Regelmäßiges Ausbürsten und Kämmen verhindert Verfilzungen, es fördert die Durchblutung und loses Haar sowie grobe Staubverschmutzungen, werden entfernt.
Fazit
Die Ursache von schlappem, struppigem, sprödem und glanzlosem Fell sollte geklärt werden. Neben der Kontrolle von Hormonwerten müssen die Nährstoffzusammensetzungen im Futter überprüft werden. Auch Allergien müssen in Betracht gezogen werden. Der Gang zum Tierarzt bleibt uns bei dieser Problematik leider nicht erspart.
Ein Kommentar zu
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