Fahrradfahren ist für viele von uns eine tolle Freizeitbeschäftigung. Gerade jetzt wo der Frühling naht, möchte man gerne Sport und Fitness im Freien betreiben und am liebsten hätten man seinen Vierbeiner auch dabei. Doch kann uns der Hund bei dieser Freizeitbeschäftigung begleiten? Ja, kann er! Allerdings müssen ein paar Dinge beachtet werden.
Vorsorgemaßnahmen und Gewöhnung an das Fahrrad
Bevor wir mit dem Fahrradfahren beginnen können, müssen wir uns zunächst einmal über einiges im Klaren sein. Nicht jede Rasse und jeder Hund ist gleichermaßen geeignet, uns neben dem Fahrrad zu begleiten. Zunächst einmal ist der gesundheitliche Zustand unseres Vierbeiners von einem Tierarzt zu kontrollieren. Dann müssen wir uns mit der Größe, dem Alter und der Rasse auseinander setzen, denn anhand dieser Merkmale wird die Geschwindigkeit festgelegt. Wer sehr sportlich ist und gerne lange Radtouren unternimmt, sollte direkt bei der Anschaffung eines Hundes auf eine geeignete Rasse achten. Alternativ gibt es die Möglichkeit, je nach Gewicht des Hundes, einen Hundeanhänger oder einen Hundekorb mitzunehmen.
Manche Hunde haben überhaupt kein Problem mit dem Fahrrad, für andere ist es zunächst ein ungewohntes Objekt, dass verunsichert oder gar ängstigt.
Reagiert unser Fellträger ein wenig scheu auf unser Fahrrad, dann müssen wir ihm erst einmal zeigen dass seine Angst unbegründet ist. Es reicht für den Anfang das Rad so hin zu stellen, dass es nicht umfallen kann. Jetzt beschäftigen wir uns mit dem Hund und spielen oder kuscheln ein wenig in unmittelbarer Nähe zum Fahrrad. Als Steigerung des Trainings nehmen wir später den Lenker in die Hand und bewegen das Rad ein wenig hin und her. Schließlich beginnen wir, das Fahrrad leicht zu schieben. Auch auf einem Spaziergang kann uns das Fahrrad geschoben begleiten. Wichtig ist es auch, dem Hund einen gewissen Abstand zum Rad beizubringen.
Verkehrstauglichkeit ist ein Muss für Hund und Halter
Bevor unser Hund nicht leinenführig ist, kann er uns nicht am Rad begleiten. Desweiteren muss er sich gut an uns orientieren können und möglichst neutral auf seine Umwelt reagieren. Reize von außen dürfen ihn nicht beeinflussen. Wenn er am Fahrrad läuft, dann darf er andere Hunde nicht begrüßen oder beschnuppern. Die Straßenverkehrsordnung besagt im §28 : Haustiere sind nur dann zugelassen, wenn eine geeignete Person sie begleitet und auf sie einwirken kann.
Und dann müssen wir selbst auch darauf achten, dass wir nicht nur ein guter und sicherer Radfahrer sind, sondern dass wir auch ein gut funktionierendes und verkehrstaugliches Fahrrad besitzen. Besonders die Bremsen und ein stabiler Rahmen sind wichtig für die Sicherheit.
Wo läuft mein Hund?
Grundsätzlich darf er sowohl rechts, als auch links neben dem Rad laufen. Idealerweise trainiert man mit ihm beide Seiten, so muss er später nie neben dem Verkehr laufen. Am sichersten ist es jetzt noch ihm bei zu bringen, direkt neben dem Vorderreifen zu laufen, denn dann haben wir selbst die beste Sicht auf unseren Vierbeiner.
Wer gerne mit Abstandhalter fahren möchte, der entscheidet sich am Besten für eine Befestigung unter dem Sattel. So läuft der Hund neben uns und wir müssen uns nicht umdrehen um nach dem Fellträger zu sehen.
Auch das einfache Führen an der Leine ist möglich, sofern unser Hund leinenführig ist. Um etwaige ruckartige Bewegungen am Hals zu minimieren, empfiehlt sich das Tragen eines passenden Hundegeschirrs anstatt des vielleicht sonst üblichen Halsbandes.
Trainingsaufbau
Nicht nur für uns, auch für den Hund gilt: am Anfang ist weniger mehr. Um die nötige Kondition und auch die Muskulatur aufzubauen, muss gerade zu Beginn langsam gesteigert werden. Eine Streckenlänge von 1-3 km ist zunächst ausreichend. Trainingspausen sind wichtig um eine Regeneration des Körpers zu gewährleisten. Außerdem ist die regelmäßige Kontrolle der Pfoten eine absolute Pflicht. Pfotenballen und Pfotenzwischenräume dürfen nicht verletzt sein und müssen entsprechend gepflegt werden. Um den Hund richtig zu konditionieren, ist ein regelmäßiges Training mit langsamer Steigerung der Kilometeranzahl zu bevorzugen.
Werden später längere Strecken bewältigt ist auf genug Wasser vor und während der Aktivität zu achten, damit der Hund nicht dehydriert und Kreislaufprobleme erleidet.
An heißen Sommertagen oder in der Mittagshitze ist das Begleiten am Fahrrad komplett zu unterbleiben. Etwaige Aktivitäten können dann in den frühen Morgenstunden oder am späteren Abend getätigt werden, wenn es etwas küler ist.
Hunde sind bestrebt bei ihrem Halter zu bleiben. Das lässt Erschöpfungen häufig zu spät erkennen. Vorrichtungen die den Hund am Fahrrad halten, können für den Vierbeiner deshalb gefährlich werden und sind erst bei guter Kondition eine tolle Möglichkeit. Fällt der Hund im Tempo zurück, ist die Anstrengung definitiv für ihn zu hoch.
Fazit
Wer langsam und mit dem nötigen Wissen an das Training geht, wer auf seinen Hund achtet und ihn nicht überfordert, der darf auch beim Fahrradfahren von seinem treuen Gefährten begleitet werden.