365 Tage im Jahr, in der Regel 2 mal täglich, startet der Hundebesitzer zu seiner täglichen Runde. Keine Stadt und keine Umgebung kann so vielseitig sein, dass sich nicht doch irgendwann dieses Déjà-vus Gefühl einstellt. Und ganz ehrlich, die Hundevision: „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ist wohl Jedem bekannt. Doch was für uns mit der Zeit langweilig wird, ist für unsere Hunde die Wirklichkeit der Geheimnisse, die uns verborgen bleibt.
Gewohnheitstier Hund
Man sagt ja, der Hund ist ein Gewohnheitstier, kann es daran liegen? Nein! Denn für den Hund sind die Spaziergänge alles andere als langweilig. Der gewohnte Grasstreifen ist der Terminkalender für den Hund. Hier wird überprüft, wer bereits vorbei geschaut hat, wer neu hinzugezogen ist. Man flirtet beiläufig, indem man kurz das Bein hebt und seine Männlichkeit demonstriert und setzt sogar Streitereien fort. Schließlich geht es darum wer Platzhirsch und wer Jammerhund ist.
Wir hingegen haben ganz andere Informationen, mit denen wir uns zufrieden geben müssen. Und das ist häufig alles andere als erhellend. Es ist nämlich oft nichts anderes als Müll und Unrat anderer Mitmenschen. Die nächtlichen Ausgrabungen der Wildschweine sind erstaunlich, dafür aber natürlich. Doch man begegnet durchaus auch Büroeinrichtungen, wie Drucker, oder komplette Küchenzeilen, die im Keller zu viel Platz weg nehmen.
Die Hundenase
Zu Beginn der Hundehaltung gerät man völlig in Panik, wenn man seinen Vierbeiner mit einem Rest des Hamburgers in der Schnauze verfolgt. Der schaut einen nur frech an und wartet auf den Moment, an dem man ihn erreicht hat und er mit einem „Happ“ den Rest komplett verschlingt.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an tote Mäuse, verendetes Wild, oder frische Pferdeäpfel. Doch natürlich ist es für den Hund alles andere als gesund, wenn er diese „Delikatesse“ zu sich nimmt, denn keiner weiß was zuvor geschah. Der Wald wird immer mehr zum Tatort, denn Hunde haben nun mal die Angewohnheit Ekelhaftigkeiten aufzuspüren.
Schwanzwedelnd kommt der Vierbeiner im Rückwärtsgang aus dem Geäst und hat etwas undefinierbares in der Schnauze. Was zunächst aussieht wie ein Holz, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen wie die Farbpatrone eines Druckers. Und spätestens jetzt fängt man an, selbst großes Interesse an dem Objekt zu zeigen, schließlich sind dort noch Farbreste in der Patrone und das ist weder gesund für den Hundemagen, noch sieht es toll an Hundezähnen aus. Es beginnt also das typische Verhalten zwischen Halter und Hund. Seitens des Halters: „Du hast etwas, das muss ich bitte haben“ gegen die Seite des Hundes: „Du willst es, aber Du bekommst es nicht“.
Erziehung hilft
Um die Peinlichkeit eines Hechtsprunges auf den Hund zum umgehen, ist jetzt der Moment gekommen, an dem man seinen gut erzogenen Hund davon überzeugen kann:
„Gibst Du mir Deine Beute, bekommst Du im Umtausch etwas viel Besseres.“ Die ultimative Belohnung, für die der Vierbeiner alles liegen lässt, muss jetzt zum Einsatz kommen.
Grundvoraussetzung dafür ist: 1. man hat die ultimative Belohnung dabei, sei es in Form eines Leckerchen, oder eines Spielzeuges und 2. man hat dem Hund von Welpenpfoten an bei gebracht, was auch immer du findest und zu mir bringst, es lohnt sich und ist deutlich interessanter als das was du gefunden hast. Gratulation an alle, die genau dieses Verhalten trainiert haben, allen Anderen könnte man diese Trainingseinheit doch noch einmal empfehlen.
Was hier eher humorvoll geschildert wird, ist in Wirklichkeit trauriger Alltag. Gerade in der heutigen Zeit ist ein Hundespaziergang öfter ein Tatorterlebniss, als eine entspannende Angelegenheit, denn zu oft wird der Wald als Müllhalde missbraucht. Und selten sind die Fundstücke unserer Vierbeiner gesundheitlich unbedenklich. Der Hundehalter tut also gut daran vorzusorgen.
Vergiftungen können tödlich enden, sind, bei hoffentlich positivem Ausgang, auf jeden Fall aber kostenintensiv durch tierärztliche Behandlungen.
Dabei wäre es so einfach, würde jeder nur ein klein wenig mehr Rücksicht nehmen. Hundekot wird vom gewissenhaften Halter entsorgt, aber ganze Kellerinhalte dürfen im Wald vergammeln?
Der Spaziergang – Tatort Wald,