Spielen mit dem Hund fördert die Bindung zwischen Vierbeiner und Halter. Neben dem gemeinsamen Spass am Spiel wird der Hund zudem mental ausgelastet. Doch vor allem zurückhaltende Hunde werden mit Intelligenzspielen optimal gefördert und können so ihr Selbstbewusstsein aufbauen. Auch ängstliche Hunde erhalten die Möglichkeit, spielerisch die Angst vor bestimmten Objekten zu verlieren. Konzentriertes Arbeiten ist bei hektischen Hunden eine gute Trainingseinheit, denn sie müssen sich auf etwas fokussieren.
Wir als Halter müssen jedoch darauf achten, dass sich der Erregungspegel unseres Hundes bei dieser Art von Spiel nicht zu sehr steigert, denn wir möchten unseren Vierbein nicht stressen, sondern ihn mental auslasten.
Wie so eine Auslastung aussehen kann, darüber haben wir uns einmal Gedanken gemacht und möchten euch ein paar Ideen vorstellen.
Wo ist das Leckerchen?
Versteckspiele liebt jeder Hund. Erhöhen wir die Spannung, indem wir einmal richtig kreativ werden.
Fand der Hund bis heute sein Leckerchen häufig unter dem Teppich, oder zwischen Büchern in Regalen, verstecken wir es jetzt einmal in einer Schublade oder im Schrank.
Dazu müssen wir die Schublade oder die Schranktüre so präparieren, dass er sie mit einem Seil aufziehen kann.
Anfang lassen wir die Schranktüre zunächst offen und verstecken ein Leckerchen so, dass er es recht schnell findet. Nach ein paar Versuchen, schließen wir die Schublade, oder den Schrank immer ein Stücken mehr, so dass er langsam anfangen muss, eigenständig nach einer Lösung zu suchen, die es ihm ermöglicht, an seine Beute zu gelangen. Schließlich ist die Türe oder Lade komplett geschlossen. Wahrscheinlich wird er nun den Griff in die Schnauze nehmen, um zu öffnen. In diesem Fall helfen wir nach, denn das Erfolgserlebnis ist wichtig für den Hund.
Das Einklemmen der Pfoten sollte vermieden werden, damit keine negative Verknüpfung entsteht. Nach ein wenig Übung und mit etwas Geduld wird der Hund irgendwann verstehen, dass er am Seil ziehen muß, um die Schublade zu öffnen und an sein Leckerchen zu gelangen.
Vorsicht: Wir müssen uns genau überlegen ob wir mit diesem Training einverstanden sind, denn es besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Hund eigenständig Schranktüren oder Schubladen öffnen möchte, wenn er etwas Interessantes dahinter vermutet.
Flaschenkind?
Hunde möchten sich ihr Futter gerne erarbeiten. Das liegt in ihrer natürlichen Verhaltensweise. Wir als Halter können uns diese Verhaltensweise zu Nutzen machen und den Hund kopflastig beschäftigen.
In wohl jedem Haushalt findet sich eine leere Kunststoffflasche. In diese Flasche füllen wir entweder ein paar Trainingssnacks, ein Leckerchen oder etwas Trockenfutter. Natürlich haben wir die Flasche gereinigt und sie war zuvor nicht mit Spülmittel oder ähnlichen Substanzen gefüllt. Den Deckel lassen wir ab und stellen die Flasche nun auf den Boden. Jetzt darf unser Hund versuchen, an sein Futter zu kommen. Wie schnell wirft er die Flasche um und kullert sie durch die Wohnung um an sein Leckerchen zu kommen?
Vorsicht: Es gibt ein paar Hunde, die gelangen bei dieser Art Spiel sozusagen außer Rand und Band und toben durch die ganze Wohnung. Um diese Hunde zu kontrollieren, können wir eine Grenze setzten, indem wir aktiv mit ihnen Spielen. Dazu setzten wir uns so auf den Boden, so dass wir mit den Füßen an eine Wand treten und nur zwischen unseren Beinen einen Raum schaffen, in dem sich der Hund mit der Flasche beschäftigen darf.
Eine Maus unter dem Sofa?
„Ist da etwas ein Schwanz, der unter dem Sofa hervor schaut? Schnapp ihn dir!“
Zunächst einmal nehmen wir ein altes Handtuch oder ein ausgedientes Küchentuch. Darauf legen wir ein Leckerchen, oder etwas Futter und schlagen das Tuch um. Jetzt darf unser Hund versuchen, an sein Futter zu gelangen. Hat er diese Aufgabe verstanden, legen wir das Handtuch so unter das Sofa, dass er es erst herausziehen muß, um an sein Leckerchen zu kommen. Schließlich binden wir eine kleine Paketkordel oder ein Seil an das Handtuch und lassen es komplett unter dem Sofa verschwinden. Zieht unser Hund an dem Hilfsmittel „Schwanz“ um das Handtuch unter dem Sofa hervor zu holen?
Der Leckerchenturm
Viele von uns kennen das Spiel mit den Hütchen. Man nimmt ein paar Partybecher und stellt sie mit dem Kopf auf den Boden. Unter einem oder mehreren Bechern befindet sich ein Leckerchen, welches nur dann erreicht wird, wenn der Becher umgestoßen wird.
Doch heute haben wir eine Steigerung!
Wir geben ein Leckerchen in den Becher, und stecken einen zweiten Becher auf den ersten. In dem kleinen Hohlraum ist nun unser Leckerchen und unser Hund muß den ersten Becher aus dem zweiten Ziehen, um an sein Futter zu gelangen. Wir können diesen Turm beliebig stapeln.
Diese Übung fördert vor allem die Konzentration und die Geduld, denn er muß lernen abzuwarten und genau beobachten, wie wir vorgehen.
Wir müssen unserem Hund am Anfang vielleicht ein wenig unter die Pfoten greifen und ihn motivieren, doch mit der Zeit wird er immer selbstbewusster und erfinderischer.
Im zweiten Teil haben wir noch weitere Ideen für das gemeinsame Spiel zwischen Hund und Halter.
Kreative Freizeitbeschäftigung für den Hund - Mit Hunden spielen Teil 1,