Schlecht gelaunt und genervt komme ich vom Einkaufen nach Hause. Doch immer wieder empfinde ich dasselbe wenn Carlos mich schwanzwedelnd begrüßt. Er freut sich mich zu sehen, auch wenn ich mit „Sauertopf Miene“ aufschließe. Ob ich will oder nicht, meine Stimmung hebt sich und was mich eben noch genervt hat, rückt ein wenig in die Ferne wenn ich meinem Hund über den Kopf streiche.
So geht es aber nicht nur mir, Studien haben belegt, Tierhaltung wirkt sich positiv auf uns Menschen aus.
Der Studie zu Folge, gehen Tierbesitzer deutlich weniger zum Arzt. Doch warum ist das so? Wir haben nachgeforscht und wurden fündig.
Hunde bilden einen Gegenpool zu unserem stressigen Alltag. Wer einen Hund hält, bewegt sich mehr. Stressbedingte Beschwerden, Kreislaufprobleme und auch Gewichtsprobleme lassen sich mildern.
Der Hund zwingt einen zu täglichen Spaziergängen, egal bei welcher Witterung. Das fördert das Immunsystem von Mensch und Hund und die Bewegung an der frischen Luft beugt Erkältungen vor. Das Herz wird gestärkt, die Muskulatur aufgebaut und Rückenbeschwerden abgeschwächt. Aber auch Depressionen können gemildert werden denn täglich Tageslicht in freier Natur genießen, hilft gegen die traurige Stimmung und hellt den Alltag sprichwörtlich auf.
Doch der Hund kann noch mehr. In der heutigen Gesellschaft gibt es immer mehr allein lebende Menschen. Und auch die Kinderlosigkeit nimmt zu. Mit einem Hund an der Seite fühlt man sich gleich weniger alleine. Außerdem führt ein Spaziergang meist unweigerlich zum Kontakt mit anderen Mitmenschen. So mancher Hund hat sich sogar als Freundschafts- oder Beziehungsstifter entpuppt. Auf den täglichen Gassirunden trifft man oft die selben Halter und nach anfänglichen Gesprächen entwickeln sich schnell gemeinschaftliche Spaziergänge, bis hin zu Verabredungen und Freundschaften.
Für ältere Menschen ist ein Hund Balsam für die Seele. Einige Seniorenheime genehmigen schon heute die Hundehaltung oder sie bieten organisierte Tierbesuche an. Hunde sind in der Lage, den Alltag des Menschen durch nötige Aufgaben, wie tägliche Spaziergänge oder die Fütterung zu strukturieren. Hunde ermöglichen Streicheleinheiten und bieten durch Körperkontakt Zeit für Kuscheln und Zärtlichkeit, etwas, was jeder allein lebende Mensch irgendwann vermisst.
Und selbst für körperbehinderte Menschen ist der Hund ein toller Helfer bei der Bewältigung des Alltages. Blindenhunde leisten täglich wertvolle Arbeit und geben dem sehbehinderten Menschen eine gewisse Unabhängigkeit zurück. Selbst im Bereich von Verhaltensstörungen, wie beispielsweise dem Autismus bei Kindern, scheint der Hund in der Lage, in die eigene Welt des Erkrankten vorzudringen.
„Komm Carlos, wir gehen spazieren.“ Genießen wir die Zeit zusammen.
Ich mach die Türe auf und sehe Sandra mit Stella auf der anderen Seite.
„Sandra warte, wir kommen mit, man ich hab mich vielleicht eben geärgert“ ruf ich schon von weitem und freue mich auf ein Gespräch mit meiner lieben Nachbarin und merke wie die Anspannung abfällt.
Carlos und Stella begrüßen sich bereits, während Sandra mich freundlich lächelnd empfängt.