Agility, Dogdance und Co, welche Sportart passt zu uns?

Endlich wieder Sonne, warme Temperaturen und Hund wie Mensch möchten sich gerne Bewegen.
Wie wäre es mit ein wenig Hundesport? In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit einigen Hundesportarten und hinterfragen, welche nötigen Voraussetzungen für den Hund gegeben sein sollten.
Vorab ein ganz wichtiger Punkt: Die ausgewählte Sportart soll beiden Partner Spass und Freude bereiten. Fehlt einem Teampartner die Lust auf die Betätigung, sollte evtl. über eine andere Freizeitbeschäftigung nachgedacht werden.

Dog Dancing
Grundelemente dieser Sportart sind Drehungen, Slalom, Rollen, Verbeugen, Sprünge, Seitwärts-, Rückwärts-, und Bei- Fuß- Gehen. Zu einer passenden Musik üben Hund und Halter eine Choreografie ein, die wie Tanzen aussieht. Das Training basiert auf positiver Verstärkung. Die Elemente oder Tricks werden einzeln trainiert und später aneinander gereiht vorgeführt. So entsteht eine Verkettung einzelner Elemente und eine phantasievolle Choreografie, passend auf den eigenen Hund zugeschnitten.
Dog Dancing eignet sich sowohl für kleine, wie auch für große Rassen und anders als bei einer rasanten Sportart wie dem Agility, ist Dog Dancing auch für schwere Hunderassen eine tolle Sportmöglichkeit.

Agility
Beim Agility geht es um die Bewältigung einer Hindernisstreckte, möglichst fehlerfrei und in einer vorgegebenen Zeit. Geführt von seinem Halter, durchläuft der Hund ohne Leine einen Hindernissparcour mit bis zu 20 Hindernissen. In einer vorgegebenen Reihenfolge gilt es fehlerfrei über Hürden zu springen, durch Tunnel zu rennen oder eine Slalomstrecke zu absolvieren.
Sportliche Aktivität und Fitness von Hund und Halter stehen im Vordergrund. Grundgehorsam und Disziplin sind nötige Voraussetzungen.
Diese Rasante Sportart ist für kleine und mittelgroße Hunde geeignet, der Vierbeiner muss gesund sein, es dürfen keine Erkrankungen des Bewegungsapperates vorliegen und der Hund sollte nicht überfordert werden. Neben regelmäßigen Agility-Tunieren werden inzwischen sogar Meisterschaften veranstaltet. Sportliche Hund-Mensch-Teams, die Spass an Bewegung haben, werden sich bei dieser Sportart sicher wohlfühlen.

Flyball
Der eigene Hund liebt Bällchen? Dann könnte der Mannschaftssport Flyball für den Vierbeiner genau das richtige sein. Flyball funktioniert ähnlich wie ein Staffellauf in der Leichtathletik. In einem Team laufen mehrere Hunde um die Wette. Aus einer Wurfmaschine kommt die Belohnung, in Form eines Balles. Der Hund schnappt den Ball, läuft mit Tempo über mehrere Hürden und übergibt schließlich am Ende des Parcours den Ball seinem Halter. Laufen, Springen und Apportieren wird kombiniert. Zur Ausrüstung dieser Sportart benötigt man eine Wurfmaschine, mehrere Hürden und einen großen Platz, deshalb ist ein Training zu Hause eher nicht möglich. Ist der Hund fit und gut sozialisiert sollte er vor Trainingsbeginn unbedingt ausreichend aufgewärmt werden, um Muskelkater und Verletzungen vorzubeugen.

Frisbee
Beim Frisbee, auch Disc Dog genannt, werden mit einer speziellen Frisbee-Schreibe, vor allem Koordination und Sprungkraft des Hundes trainiert. Aber nicht nur das einfache Werfen der Scheibe, sondern auch spezielle Würfe und Tricks lassen sich beim Frisbee trainieren. Die Sportart setzt einen ebenen Untergrund (keine Löcher in der Wiese!) voraus, bedarf aber sonst keiner großen Vorbereitung.
Der eigene Vierbeiner sollte ausgewachsen, gesund und nicht übergewichtig sein.

Clicker-Training
Beim Clicker-Training lernt der Hund, dass eine meist zufällig gezeigte Verhaltensweise positive Folgen hat. Es gilt, zum Beispiel mittels Leckerchen, ein Geräusch zu verknüpfen. Der Clicker wird für den Hund zum Verstärker positiver Verhaltensweisen. Das ermöglicht dem Vierbeiner viel Freiraum, er wird nicht mehr mit Kommandos geleitet und beginnt selbst nachzudenken, bei welchem Verhalten er belohnt wird.
Nicht gewünschte Verhaltensweisen werden nicht bestraft oder kommentiert, sondern einfach ignoriert. Bereits im Welpenalter können so Gehorsam-Übungen trainiert werden. Mit dem Clicker kann fast alles trainiert werden, auch Tricks beim Dog Dancing lassen sich so erarbeiten.
Allerdings gibt es einen wichtigen Punkt der sich vor allem für den Halter als schwierig erweisen kann: die Schnelligkeit. Hunde verbinden eine Belohnung nur dann mit einer gezeigten Handlung, wenn sie in unmittelbarer, zeitlicher Nähe erfolgt. Ein Clicker sollte so genutzt werden, dass er als Überbrückung zur Belohnung eingesetzt wird. Er markiert genau den Moment, in der die gewünschte Verhaltensweise gezeigt wird, danach kann das Leckerchen oder das Lobwort auch zeitverzögert gegeben werden. Beispiel: Der Halter ruft seinen Hund, er schaut, Clicker – dann erfolgt das Lob. Er kommt wenn er gerufen wird, Clicker – Lob in Form eines Leckerchens oder auch eines Spielzeugs wenn er den Halter erreicht hat.
Clickertraining eignet sich für jeden Hund. Da die Konzentrationsfähigkeit rasch nachlässt, reichen kurze Übungseinheiten aus. Das Training muss immer positiv mit Lob enden und der Hund darf nicht überfordert werden.
Als Halter muss man an seiner Koordination arbeiten, um das richtige Timing für das Clickertraining zu erlernen.

Apportieren
Ursprünglich stammt diese Form der Aktivität aus dem Jagdsport. Der ausgebildete Jagdhund bringt dem Jäger das erlegte Wild zurück. Inzwischen apportieren viele Familien- und Freizeithunde ohne jagdliche Hintergründe. Beliebt sind Bälle, Dummies oder Frisbees. Stöcke sollten wegen der Verletzungsgefahr des Vierbeiners nur bedingt eingesetzt werden. Der Hund nimmt den geworfenen Gegenstand auf und bringt ihn seinem Halter zurück. Dies wird positiv verstärkt, zum Beispiel mittels Leckerchen.
Vor allem apportierfreudige Hunde werden an dieser kostengünstigen Sportart gefallen finden. Das schöne an dieser Trainingsart ist es, man kann nahezu überall trainieren.

Egal für welche Hundesport man sich entscheidet, das Wichtigste ist der Spass und die gemeinsame Zeit die man im Team verbringt. Das Gelingen einer Choreografie zum Beispiel ist nur die Belohung. Kommunikation und Stärkung der Hund-Mensch-Beziehung ist das eigentliche Ziel im gemeinsamen Training. Ganz nebenbei wird an der frischen Luft die Fitness von Hund und Halter verbessert und gemeinsam im Verein oder einer Mannschaft entstehen Freundschaften für beide Partner.

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