Bei der Anschaffung eines Hundes fällt die Entscheidung häufig auf einen Welpen. Das ist auch nicht ungewöhnlich, denn die kleinen, tapsigen Hundebabys bringen Freude und Spaß in ihr neues Zuhause. Gerade das Heranwachsen eines Hundes ist für viele Neubesitzer eine tolle Erfahrung. Doch diese Beliebtheit nutzen viel Händler aus, um daraus ein gewinnbringendes Geschäft zu machen. Häufig liest man von sogenannten „Wühltischwelpen“: Unseriöse Zuchtstätten oder Vermehrer, denen die Gesundheit, das Wohlergehen und die Herkunft der Hunde völlig egal ist. Es zählt nur der Preis.
Werden Papiere benötigt?
Vor allem für zukünftige Hundehalter die noch unerfahren sind, gestaltet es sich häufig schwierig einen seriösen Hundezüchter von einem Hundehändler zu unterscheiden. Die Frage nach der Notwendigkeit der Papiere sollte jedoch jeden aufhorchen lassen. In gefälschten Papieren werden die Welpen als reinrassig, geimpft, oder gechipt ausgwiesen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Hunde haben nicht mal eine Wurmkur erhalten. Häufig sind sie viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden und haben bereits in kurzer Zeit viele negative Erfahrungen machen müssen. Häufig sind sie krank.
Der günstige Preis
Hundewelpen von unseriösen Händlern werden meist zur Billigpreisen ab 150 Euro pro Welpe verkauft. Weit unter dem Preis, den seriöse Züchter für ihre jeweilige Rassen nehmen würden. Gewissenhafte Hundezüchter kommen alleine durch Ernährung, Haltung und Tierarztkosten pro Welpe auf Kosten von ca. 300 Euro. Der Preis für eine richtige Kinderstube, mit Sozialisierung, Pflege und Liebe kann hier gar nicht mit eingerechnet werden.
Die günstige Lieferung
Neben dem günstigen Preis ist ein weiterer Punkt der Unseriösität das kostenlose Anliefern der Hunde. Auch Vereinbarungen über ein Treffen auf halber Strecke, irgendwo auf einem Autobahnparkplatz ist ein weiteres Indiz für Hundehandel. Das „Entgegenkommen“ hat nichts mit Freundlichkeit zu tun. Hier wird verhindert, dass der Käufer einen Einblick in die miserablen Haltungsbedingungen von Hunde- mutter und Welpen bekommt. Außerdem ist es dem Händler so möglich, Massentransporte zu organisieren die häufig über lange Transportwege gehen und für die Hundewelpen äußerst anstrengend sind.
Krankheiten der Hundebabys
Ein mangelhafter oder fehlender Impfschutz, dazu Massentransporte und schlechte Haltungs- bedingungen sind für Hundewelpen gefährlich. Neben vielleicht bestehenden Erkrankungen gibt es die Gefahr einer Seuche. Je nach Transportweg und Länge können zusätzliche Krankheiten eingeschleppt werden. Ein weiterer Punkt sind genetische Erkrankungen, die durch Erbkrankheiten entstehen können. Der Ausbruch einer Erkrankungen, entstanden durch die geschilderten Umstände, kann den neuen Besitzer mit erheblichen Tierarztkosten belasten. Manchmal kommt es auch zu Todesfällen des Welpen.
Hundehandel darf nicht unterstützt werden
Beim Kauf eines Hundes sollte man auf die Auswahl der Rasse achten. Seriöse Zuchtstätten haben sich auf 1-3 Hunderassen spezialisiert. Eine größeres Auswahl findet man häufig nur unter Hundehändlergroßbetrieben. Die Anschaffung eines Hundes braucht etwas Zeit. Der Züchter möchte die neuen Besitzer kennen lernen, deshalb wird schon vor der Abholung häufig ein Besuchstermin ausgemacht. Der Neubesitzer erhält viele wichtige Informationen, wie z.B. über die Herkunft der Elterntiere oder die typischen Rassemerkmale. Neubesitzer und Welpen können sich in Ruhe kennen lernen und die richtige Sozialisierung, in der der Welpe durch Hundemutter und Züchter geprägt wird, ist gewährleistet.
Das Geschäft mit dem Hundehandel darf und soll nicht unterstützt werden. Muttertiere leiden und werden als Geburtsmaschinen ausgenutzt. Auch die Hundebabys erfahren viel Leid und äußerst schlechte Haltebedingungen. So schwer es auch fällt, von dort einen Welpen zu kaufen unterstützt diese Handel leider.
Hundehandel und Wühltischwelpen sind das traurige Ergebnis von skrupellosen Menschen, ohne Verantwortungsbewußtsein und Mitgefühl. Schnelles Geld auf Kosten unschuldiger Lebewesen.
Empfehlung zum Schluss
Neben Welpen von seriösen Züchtern, gibt es noch eine weitere Option. Der Kontakt zum Tierheim oder zu Tiervermittlungen. Hier warten unzählige traurige Vierbeiner, in allen Altersklassen, auf ein schönes Zuhause mit Liebe und Pflege.
Wühltischwelpen – was steckt hinter dem Hundeverkauf?,