„Ihr Hund hat gerade einen Haufen gemacht, hier mitten auf den Weg. Das geht aber nicht,“ kam mir schimpfend ein Mann entgegen und war nicht gerade freundlich auf mich zu sprechen. Ich kramte bereits in meiner Jackentasche nach einem Kotbeutel und antwortet dann in ruhigem Ton: „Ja ich weiß, aber jedes Lebewesen muß manchmal sein Geschäft verrichten, schauen Sie, ich hab ja schon eine Tüte und entsorge das jetzt sofort.“
Etwas milder gestimmt blieb der Mann bei mir stehen. „Wissen Sie, das geht einfach nicht. Und mir gehen Hunde manchmal wirklich auf den Geist. Man sieht immer mehr davon. Das gab es früher so nicht.“ „Da haben Sie Recht, aber überlegen Sie doch mal, wie es ohne uns Hundehalter aussehen würde?“
Verblüfft wurde ich angeschaut und erklärte ihm folgendes:
Was Hundehalter schon lange im Geldbeutel spüren, ist den hundelosen Mitmenschen wahrscheinlich überhaupt nicht bewusst. Hundehalter fördern die Wirtschaft. An der Hundehaltung hängen ganze Industriezweige und Hundehalter sichern Jahr für Jahr sehr viele Arbeitsplätze. (Hand aufs Herz, wie viele Hundekörbchen, Halsbänder oder Spielzeuge haben eure Hunde zu Hause?)
Der Tierzubehörmarkt wird von wirklich jedem Hundehalter jährlich gespeist und sei es nur mit dem Kauf einer Hundeleine oder eines neuen Futternapfes.
Aber nicht nur das Tierzubehör, der Futtermittelmarkt ist der nächste, große Wirtschaftszweig, in dem jährlich sehr viel Umsatz stattfindet. Neben dem regulären Hundefutter wird auch die Forschung weiter betrieben, denn Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen zu. Light-Produkte in der Fütterung, Nahrungsergänzungsmittel und Futtermittel für spezielle Krankheiten werden immer beliebter.
Neben Zubehör und Futter werden weitere Wirtschaftszweige bedient. Der Tierarzt wäre ohne Hundehalter deutlich weniger besucht, es würden weniger pflegerische Einsatzkräfte benötigt. Hundeschulen, Hundepensionen und Hundefriseure wären ohne die Hundehaltung nahezu überflüssig.
Tierhalterversicherungen würden deutlich weniger abgeschlossen. Hundezüchter wären weniger gefragt, die Tierheime hätten allerdings endlich etwas mehr Platz, dafür brauchte man aber weniger Tierpfleger. Und dann wären da noch die Verluste der Stadtkassen aufzufangen denn die Hundesteuer ist ein nicht zu verachtender Teil der Einnahmen, die jährlich von den Hundehaltern gezahlt werden.
Im Großen und Ganzen lässt sich also sagen: Der Hund ist ein Wirtschaftsfaktor und die deutsche Wirtschaft profitiert sehr von den Hundehaltern. Und gehen wir ruhig noch einen Schritt weiter, nicht nur die Hundehaltung, sondern die Tierhaltung generell, trägt zum Wirtschaftswachstum bei.
Nachdenklich schaute mich der eben noch ärgerliche Mann an und sagte auf einmal: „So habe ich das noch nie gesehen. Darüber werde ich jetzt erst einmal nachdenken müssen. Danke für Ihre Ausführungen.“
Mein Hund schafft Arbeitsplätze !,