Louis Armstrong hat einmal behauptet:
„Mit einem kurzen Schwanzwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken, als ein Mensch mit stundenlangem Gerede.“
Freudig begrüßt uns der Vierbeiner an der Türe und wedelt mit dem Schwanz. Er freut sich uns zu sehen schlussfolgern wir daraus. Doch ist das so?
Warum wedelt der Hund mit dem Schwanz, oder korrekt ausgedrückt mit seiner Rute?
Für den Hunde ist seine Rute ein Mittel zur Verständigung. Er drückt damit seine Gefühle und Emotionen gegenüber dem Menschen oder anderen Artgenossen aus.
Es ist ein Irrglaube zu behaupten: „Der Hund ist freundlich, er wedelt mit dem Schwanz.“
Wissenschaftler fanden heraus, in vielen Situationen reagiert der Hund mit Wedelbewegungen seiner Rute.
- Angst
- Agression
- Freude
- Anspannung
- Ärger
- Provokation
Noch interessanter ist die Tatsache, dass sogar die Wedelrichtung nicht egal ist. Hunde lesen offenbar an der Rutenbewegung ab, ob ein Artgenosse aus positiven oder negativen Gefühlen heraus den Schwanz schwenkt.
Rechtes Wedeln wird demnach bei aktiver linker Hirnhälfte ausgelöst und zeigt überwiegend positive Emotionen an. Zum Beispiel wenn der Halter nach Hause kommen.
Ist der Hund unter Anspannung oder Ärger, so ist die rechte Hirnhälfte aktiver, daraus resultiert ein nach Links gerichtetes Wedeln.
Es kommt also auch auf die Art der Rutenhaltung an?
Diese Frage kann man mit einem Ja beantworten.
Nicht nur die Richtung scheint Ausschlag gebend zu sein, eine erhöht getragene, langsam hin und her geschwenkte Rute kann zum Beispiel eine Provokation bedeuten. Unter Rüden kommt es danach mitunter zur Rauferei. Auch ein Hund, der sein Revier verteidigen will und einen Eindringling anvisiert, kann vorab wedeln.
Ein weiterer Punkt scheint das verteilen von Duftstoffen zu sein. Hunde nutzen ihre Rute dazu je nach Intensität ihren eigenen Körpergeruch zu verbreiten. Häufig zu sehen bei einer Hundebegegnung wo beide Hunde Interesse bekunden. Die Wedelbewegungen sind sehr stark, der Hund fiept eventuell zusätzlich und manch ein Tie hebt sogar die Pfote.
Ist der Hund entspannt, so hängt seine Rute, abhänig von der Rasse und der Möglichkeit dieser Option nach unten. Beginnt er plötzlich zu wedeln, hat etwas seine Aufmerksamkeit erregt.
Ein eingeklemmter Schwanz kann eine Demutshaltung oder auch Angst bedeuten.
Fühlt sich der Hund bedrängt, so versucht er, den Konflikt vielleicht erst mit einem freundlichen Schwanzwedeln zu lösen, beispielsweise bedrängt ihn ein Kind und der Hund sieht keine Fluchtmöglichkeit. Hier entstehen häufig Missverständnisse, denn das Schwanzwedeln kann fälschlicherweise als freundlich interpretiert werden. Häufig eskaliert diese Situation durch eine unerwartete Handlungsweise des angeblich freundlich gestimmten Vierbeiners.
Fazit:
Der Hund freut sich und wedelt mit dem Schwanz. Richtig, doch dies ist nur eine Form vieler Ausdrucksmöglichkeiten. Nur im Ganzen betrachtet kann man die Rutenhaltung mit der Körperhaltung richtig deuten. Das Schwanzwedeln eines Hundes alleine beurteilt gibt keinen korrekten Aufschluss der wirklichen Gefühlslage und kann sehr viele unterschiedliche Gründe haben.
Schwanzwedeln – mehr als nur pure Freude,