Die Sprache des Hundes

Hund und Mensch unterhalten sich unterschiedlich. Während der Hund auf der körperlichen Ebene kommuniziert, haben wir Menschen eher das Bedürfnis zu sprechen. Und genau hier beginnt bereits das häufige Missverständnis zwischen Mensch und Hund.

Hunde leben im Hier und Jetzt, sie kommunizieren „Just in Time“ das heißt sie kommunizieren nur für den Moment und drücken mit dem Körper aus, was sie empfinden, wie sie fühlen oder was sie beunruhigt.
Wir Menschen haben die Möglichkeit, in der Vergangenheit zu reden, oder wir können für die Zukunft sprechen. Gestik und Mimik unterstreicht unsere Unterhaltung noch.

Wenn wir also mit unseren Hunden kommunizieren möchten, dann liegt es an uns, uns diese Verhalten bewusst zu machen und auf den Kanal Hund umzuschalten, sonst funktioniert diese Unterhaltung nicht.

Das bedeutet für uns Menschen eine Menge Arbeit. Wir müssen nämlich lernen zu lesen. Und zwar unseren Vierbeiner und das ganze gleichzeitig.

Wie ist die Kopfstellung, wie die der Ohren? Sind die Auge geweitet oder halb geschlossen, was machen die Lippen, sind sie geschlossen, halb geöffnet? Sieht man die Zähne? Was machen die Nackenhaare? Und wie ist die Rutenhalten.

Hier beginnt die Sprache kompliziert zu werden. Nur diese Dinge zusammen zeigen uns den momentanen Gefühlszustand unseres Hundes.

Betrachten wir ein paar Beispiele

Der Hund steht geduckt, mit eingeklemmtem Schwanz:

Er hat Angst. Dieses Verhalten sollten man nur bei einem wirklich jungen Hund sehen. Sieht man dieses Verhalten im Erwachsenenzustand, sollte man sich als Halter Gedanken darüber machen was mit dem Hund in der Erziehung passiert ist und warum er so ängstlich ist. Für den Hund ist dieses Verhalten untypisch und gehört nicht mehr zu seinem Erwachsenenverhalten.

 

Mein Hund imponiert:

Die Ohren sind nach vorne aufgestellt, der Blick aber abgewendet. Seine Rute ist aufgerichtet und wird eventuell ein wenig bewegt, er erscheint steifbeinig und versucht sich größer zu machen. Es wird Überlegenheit demonstriert.

 

Angriffsverhalten:

Rute steif, Kopf leicht gesenkt, eventuell werden bereits die Zähne gezeigt, das Nackenhaar stellt sich auf, die Ohren sind nach hinten gezogen, der Blick ist fixiert, manchmal hört mein ein Knurren

 

Demut oder auch Unterwerfung:

Auf den Rücken legen und den Bauch zeigen, Leckbewegungen, Blickkontakt wird vermieden, die Vorderpfote kann leicht gehoben werden. Irgendwie erscheint der eigene Hund welpenhaft.

Dieser Hund zeigt typische Unterwerfung

Dieser Hund zeigt typische Unterwerfung

 

Spielverhalten:

Der Hund hebt seine Hinterhand, während er sich mit der Vorderhand duckt, die Ohren sind aufgestellt, die Rute wedelt, ein kurzes „Hoppeln“ zu seinem Spielpartner um dann wieder abzudrehen, sein Mund ist geöffnet, er scheint zu lächeln und manchmal wird kurz gebellt um seine Aufforderung zu bekräftigen.

Spielverhalten: beide Hunde spielen miteinander und haben dabei das Meul geöffnet.

Spielverhalten: beide Hunde spielen miteinander und haben dabei das Maul geöffnet.

 

Aufmerksamkeit:

Der Körper ist aufgerichtet, die Rute ist hoch erhoben, eventuelle ein wenig Wedelbewegung, meistens jedoch starr, der Blick geht in eine Richtung, die Ohren sind nach vorne aufgestellt, der Fang ist geschlossen.

typisches Aufmerksamkeitsverhalten

typisches Aufmerksamkeitsverhalten

 

Entspannung:

Die Ohre bewegen sich nach allen Seiten, der Blick schweift umher, der Fang ist leicht geöffnet, die Zunge ist deutlich zu sehen. die Rute ist neutral, leicht beweglich oder hängend, der Hund befindet sich häufig im Sitz.

Beide Hunde entspannt nach dem ausgiebigen Spiel

Beide Hunde entspannt nach dem ausgiebigen Spiel

 

Diese Beispiele sind nur ein kleiner Einblick in die Sprache der Hunde. Wir werden im täglichen Umgang mit unserem Vierbeiner immer geschickter im erlernen dieser Fremdsprache. Dazu braucht es Geduld, ein gesundes Bauchgefühl und das Vermögen, sich auf seinen Hund einzulassen.
Hundeschulen schulen also eigentlich nicht unseren Hund, sondern eher uns selber. Ein Hund-Mensch-Team wächst zusammen. Wir haben als Baby auch nicht sofort sprechen können. Geben wir uns die nötige Zeit, aber holen wir uns auch Hilfe, wenn uns die Sprache zu viele Rätsel aufgibt.

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Ein Kommentar zu

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    Es ist wirklich sehr wichtig eine gute Bindung zu seinem Hund aufzubauen und dadurch richtig mit ihm zu kommunizieren. Sehr guter Beitrag!

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