„Kommst Du denn heute?“ fragt mich meine Freundin, die vor 3 Wochen ihren kleinen Welpen nach Hause geholt hat. „Ja sicher, ich freue mich doch schon so, endlich nochmal Welpen kuscheln.“ antworte ich ihr. Und 2 Stunden später fahre ich voller Vorfreude in ihre Hofeinfahrt.
Schon in der Türe werde ich stürmisch begrüßt und wie es sich für einen Besucher gehört, komme ich nicht mit leeren Händen. „Ohhh Du bringst Kaustangen und ein Tau mit? Du weißt gar nicht wie ich mich darüber freue. Prima ist extrem beisswütig und leider zwickt er mich oft in die Wade,“ erklärt sie mir. „Wie, der zwickt Dich in die Wade? Und das darf er?“ frage ich sie erstaunt. „Nein natürlich nicht, aber er macht es immer wieder, ich weiß gar nicht mehr was ich tun soll.“
Welpen probieren gerne aus und vor allem im Zahnwechsel können sie sich kaum beherrschen. Nur sollte die eigene Wade nicht zum Erproben der neuen Zähne dienen. Welpenzähne sind spitz können problemlos durch die Hose dringen.
Es ist daher nötig, seinem Hund eine Beißhemmung anzuerziehen.
Sogenanntes Spielbeißen ist sehr wichtig für den Welpen und Hunde untereinander lernen so, wann aus dem Spiel zu viel wird. Die Mutterhündin setzt ganz klare Grenzen und auch die Geschwister zeigen deutlich, wann ihnen das Spiel zu grob wird. Gerade weil dieses Spielen sehr lehrreich ist, sollten auch wir Halter lernen richtig zu Spielen.
Taue, Bälle und anderes Spielzeug eignet sich, um spielerisch mit der Erziehung zu beginnen. Doch Vorsicht mit den kleinen Zähnen. Welpenzähne können schnell abbrechen und vertragen keine extremen Reißspiele. Kleine Zerrspiele sind aber gerade im Zahnwechsel sehr hilfreich, sofern sie sanft dosiert eingesetzt werden.
Beißt der Welpe beim gemeinsamen Spielen doch einmal zu, reicht in der Regel das Ausrufen ein kurzes „Aua oder Autsch,“ vielleicht sogar in einer etwas höheren Tonlage, um den Welpen darauf aufmerksam zu machen, dass er jetzt zu weit gegangen ist. Sollte er weiterhin wild um sich zwicken dreht man sich vom Welpen weg und beendet das Spiel.
Dieses Verhalten muß jetzt lediglich konsequent immer wieder beibehalten werden. Wird der Welpe zu grob beendet man das Spiel. In der Regel lernen die Kleinen aus dieser Reaktion sehr schnell: „Wenn ich zu wild werde, dann gibt es kein Spielen mehr.“
Gerade im Bezug auf einen Haushalt mit Kind und Hund sollte die Beißehmmung immer wieder trainiert werden. Kinder finden, wie Welpen oft auch, noch nicht das richtige Maß und sind oft ein wenig zu aktiv. Beide müssen lernen wie weit sie gehen können. Wir achten bei unserem Kind ja auch darauf den Welpen nicht am Schwanz zu ziehen. Und auch der Welpe muss lernen, ich darf nicht zuschnappen und soll vorsichtig sein. Manche Welpen sind sehr hartnäckig. Hier ist es von großer Wichtigkeit, dem Welpen deutlich zu zeigen: STOP.
Wie kann ich meinem Welpen sanft, aber doch deutlich vermitteln, dass er nicht schnappen soll ?
Das kann z.B passieren, indem man den Hund hoch hebt und ihn aus seinem Spiel heraus holt, notalls kann man ihn sogar kurz in ein anderes Zimmer bringen und ihn für ein paar Sekunden alleine lassen. Bestrafungen sollten aber immer so ausfallen, das der Hund nur durch Konsequenz lernt und niemals körperlich bestraft wird. Auch ein bestimmtes „NEIN“ kann denn kleinen Welpen von seinem Vorhaben abbringen. Wichtig ist hier, wie bereits oben erwähnt, die konsequente Handlungsweise denn die Kontinuität wird den Welpen schulen und ihm so das gewünschte Verhalten antrainieren.
Ich sitze schon eine viertel Stunde auf dem Wohnzimmerboden meiner Freundin und spiele mit Prima. Immer wenn er zu grob wird rufe ich laut: „AUA“ und Prima springt sofort zur Seite und schaut mich erschrocken an. Meine Freundin beobachtet die Szene die ganze Zeit und sagt schließlich: „Also so einfach kann das sein? Das hättest Du mir auch gleich zeigen können. Gut das du vorbei gekommen bist!“
Hat jemand noch anderer Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr euren Hunden die Beißhemmung beigebracht? Wir freuen uns auf Antworten.
Beißhemmung dem Welpen richtig beibringen,
Ein Kommentar zu
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Im Prinzip habe ich es bei meinem Welpen (Hovawart, jetzt 8 Jahre alt) genauso gemacht wie die Autorin des Textes. Da mir aber das „Jammern und Quieken“ nicht so liegt, habe ich zu grobes Spiel mit einem ruhigen „Nein, so nicht.“ quittiert und mich vom Welpen angewandt. Erst wenn er wieder ganz runtergefahren hatte, habe ich einen neuen Spielversuch gestartet, bis es wieder zu wild wurde. Dann habe ich mich… usw. Das hat recht schnell geholfen und hatte den Vorteil, dass er ganz nebenbei das Kommando „Nein“ gelernt hat.